Ein persönlicher Erfahrungsbericht: Gesucht. Gefunden. Gekauft.

Wir begleiten ein frisch verheiratetes Paar auf ihrer spannenden Reise von 48 qm auf 111 qm. Von der Suche bis zum Einzug: Welche Erfahrungen sammeln die Bauherren in dieser Zeit? Gunnar und Jörg verraten es Ihnen, geben persönliche Einblicke und Tipps.

Gunnar und Jörg

Gunnar, gebürtig aus Cuxhaven, lebt schon seit über 20 Jahren in Hamburg, in einer kleinen, aber feinen Altbauwohnung im Herzen der Stadt. 2007 zog Jörg - ein waschechter Ostfriese - bei ihm ein. Seitdem wohnen die zwei auf 48 qm und waren mehr oder weniger zufrieden mit ihrer urbanen Wohnsituation.

Ein großer Freundeskreis, das attraktive Freizeitangebot der Großstadt und ihre gemeinsame Leidenschaft, die Welt zu bereisen, haben das Thema Wohneigentum immer in den Hintergrund gestellt. Bis 2020 Veränderungen unausweichlich wurden. Homeoffice zu zweit in einer Zwei-Zimmer-Wohnung geht, sogar besser als gedacht, aber etwas mehr Platz wäre schon schön.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, eure aktuelle Wohnsituation zu verändern? Was war eure Motivation? Gab es einen Grund oder Treiber?

Gunnar: Im Hinterkopf hatten wir die Idee schon immer. Jörg vielleicht sogar ein bisschen mehr als ich. Er ist in einem Haus mit Hof und Garten groß geworden und für ihn war auch schon immer klar, dass wir irgendwann etwas Eigenes kaufen oder bauen. Als dann Corona kam, hatten wir plötzlich endlich die Zeit, um uns dem Projekt zu widmen.

Jörg: Genau. Im November 2020 haben wir angefangen, nach passenden Immobilien zu suchen. Und dann ging alles ganz schnell. Drei Monate später haben wir schon den Kauf- und Kreditvertrag für unsere Eigentumswohnung unterschrieben. Sinnvoller hätten wir den 3. Lockdown nicht nutzen können.

Das ist wirklich schnell. Wie viele Immobilien habt ihr euch denn in dieser Zeit angesehen?        

Jörg: Wir hatten uns zunächst selbst ein Preislimit gesetzt und beschränkten unsere Suche auf Stadtteile, die wir gut kannten. Da sind wir leider nicht weit gekommen.

Gunnar: Ja, stattdessen haben wir die angespannte Stimmung auf dem Hamburger Wohnungsmarkt gespürt. Es ist derzeit eindeutig ein Verkäufermarkt, der die Spielregeln bestimmt. Ohne gute Kontakte und einer Bankzusage in der Tasche wurden uns teilweise nicht mal die Exposés geschickt. Da wir gezielt nach einem Neubau gesucht haben, haben wir uns gar keine Wohnungen angesehen, sondern nach Exposé bzw. Zeichnung entschieden.

Stichwort Ausstattungsmerkmale: Worauf habt ihr besonderen Wert bei der Auswahl eurer Wohnung gelegt?

Gunnar: Über uns soll keiner mehr wohnen, vor allem keine WG. Und bitte kein Garten.

Beide lachen

Jörg: Endetage mit Dachterrasse, Fahrstuhl und Tiefgarage, in Hamburg und natürlich finanziell für uns machbar. Manchmal kann ich gar nicht glauben, dass wir das alles tatsächlich in einer Wohnung gefunden haben.

Wie habt ihr eure Wohnung denn dann gefunden?        

Jörg (schmunzelt): Genau so, wie wir uns gefunden haben, ganz klassisch im Internet. Gesucht. Gefunden. Verliebt. So war es bei Gunnar und mir und so lief das auch mit unserer Wohnung.

Gunnar (stimmt lachend mit ein): Das stimmt, guter Vergleich. Montag Nacht hat Jörg die Anzeige des Bauträgers gesehen und ihn direkt per Mail kontaktiert. Am Dienstag hatten wir dann das Exposé und es standen noch alle Wohnungen zur Auswahl. Am Mittwoch waren wir das erste Mal in „unserer Straße“ und am Donnerstag war der zweite Banktermin. Am Freitag haben wir dann schon den Vorvertrag für den Kauf unterschrieben.

Wow! Wichtige Entscheidungen trefft ihr anscheinend wirklich schnell.

Jörg (schmunzelt immer noch): Wichtige und vor allem richtige Entscheidungen. Sonst wäre ich ja nicht schon sechs Wochen nach unserem Kennenlernen bei Gunnar eingezogen.

Gunnar: Schnell zusagen, oft innerhalb von 24 Stunden, ist in Hamburg derzeit eine Voraussetzung, wenn man eine Wohnung kaufen möchte. Das wussten wir im Vorwege. Auch, dass schlaflose Nächte in der Bauphase auf uns zukommen. Meine erste durchwachte Nacht führte dazu, dass ich am Donnerstag eigentlich schon alles abbrechen wollte, noch bevor es überhaupt richtig losging.

Warum das? Was hat dich so verunsichert?      

Gunnar: Ich bin gelernter Banker und das Finanzierungsangebot bereitete mir Bauchschmerzen. Das habe ich Jörg ganz offen gesagt und gemeinsam haben wir überlegt, wie eine für uns ideale Finanzierung aussehen müsste. Am nächsten Tag sind wir mit unseren konkreten Vorstellungen noch mal zur Bank und der Berater sagte dann einfach nur: "Ok, so können wir das auch machen."

Und welche Kriterien waren euch bei der Finanzierung wichtig? 

Gunnar: Dank der kleinen, relativ günstigen Wohnung konnten wir in den letzten Jahren verhältnismäßig viel Eigenkapital ansparen. Das wollte ich nun keinesfalls zu 100 % einsetzen. Außerdem sollte uns die monatliche Finanzierungsrate noch "genug Luft zum Atmen lassen". Optionen auf Sondertilgungen sind gut, aber bei den günstigen Zinsen derzeit unwichtig. Wichtig ist uns, schuldenfrei bei Renteneintritt zu sein, vielleicht sogar etwas früher. Das alles haben wir jetzt so mit unserer Bank vereinbart und seitdem schlafe ich auch wieder gut.

Keine Kompromisse bei der Finanzierung, das ist gut. Gibt es denn bei der Wohnung welche?

Beide einstimmig: Nein!

Jörg: Vielleicht der Stadtteil, einfach, weil wir ihn vorher nicht kannten. Mittlerweile sind wir aber jeden Samstag dort „auf Streife“, beobachten den Baufortschritt und suchen das Gespräch mit Leuten, die wir da treffen.

Apropos Leute vor Ort – kennt ihr schon eure Nachbarn?          

Jörg: Noch nicht persönlich, aber wir sind sehr gespannt. Ein großes Kennenlernen ist in jedem Fall geplant.

Gunnar: Eine unserer wichtigsten Fragen an den Bauträger war: „Wer sind unsere Nachbarn?“ Die Antwort hat uns sehr überrascht und wir mussten herzlich lachen, obwohl keine Namen genannt wurden.

Das musst du näher erklären.

Gunnar: "Die Wohnung neben Ihnen hat auch ein Ehepaar gekauft. Auch in Ihrem Alter. Und die sind auch wie Sie.“ war die Antwort auf die Frage nach unseren direkten Nachbarn. Also zwei Männer-Ehepaare in einem Acht-Parteien-Haus. Gott sei Dank heute nicht mehr ganz ungewöhnlich, aber immer noch ein amüsanter Zufall, auch für uns.

Ja, das stimmt. Wie sieht es eigentlich aktuell auf der Baustelle aus? Kommt ihr gut voran?       

Jörg: Wir nicht, aber hoffentlich die fleißigen Bauarbeiter. Es gab Startschwierigkeiten aufgrund der Baugenehmigung, inzwischen sind wir aber im Plan. Keller, Tiefgarage und Seitenwände stehen. Nächste Woche haben wir den Termin zur Parkettauswahl. Bei den aktuellen Holzpreisen sind wir da etwas gespannt. Mal sehen, wie es weiter geht.

Ein schöner Schlusssatz, wir sind auch gespannt und freuen uns auf das nächste Interview mit euch. Vielleicht sogar vor Ort?

Gunnar & Jörg: Sehr gerne. Wir freuen uns schon jetzt darauf, endlich Besuch in unserem neuen Zuhause zu empfangen.

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Wie ist die Stimmung bei den Bauherren? Läuft alles nach Plan oder gab es Überraschungen in der Zwischenzeit? Und wann ist eigentlich der Einzug geplant?

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