Die Energiespar-Pläne des Staates
Vor allem auch für Wohngebäude entwickeln sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen stetig weiter. Nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) sollen 2045 alle Heizungen mit regenerativen Energien betrieben werden. Im Mai 2024 ist zudem eine EU-weite Gebäuderichtlinie in Kraft getreten, die eine Solarpflicht für Gebäude in allen EU-Staaten vorsieht. Demnach sollen ab 2030 alle neu gebauten Wohngebäude mit Solaranlagen ausgestattet werden.
In Deutschland gilt seit Anfang 2025 eine Solarpflicht in 11 der 16 Länder (Ausnahmen sind Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen). Mit der Solarpflicht für Neubauten und bei grundlegenden Dachsanierungen im Rahmen des Klimaschutzprogramms1 sind Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer verpflichtet, Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen zu installieren, um den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen. Die Regelungen unterscheiden sich je nach Bundesland.2
1 Bundeministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
2Enpal B.V.
Auch für Kamin- und Holzöfen gelten immer strengere Grenzwerte. Nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz* mussten Öfen, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 in Betrieb genommen wurden, bis Ende 2024 nachgerüstet oder umgestellt werden. Seit dem 1. Januar 2025 dürfen sie maximal vier Gramm Kohlenmonoxid sowie maximal 0,15 Gramm Feinstaub je Kubikmeter Abgas ausstoßen.
*Bundeministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Mehr Energieeffizienz – eine Investition, die sich lohnt
Kostenfaktor versus Wohnkomfort? Maßnahmen wie der Einbau moderner Heizsysteme, die Installation von Solaranlagen, eine gut gedämmte Fassade oder dreifach verglaste Fenster tragen zu gleichmäßigen Raumtemperaturen und angenehmer Luftqualität bei. So sorgen sie maßgeblich für mehr Wohlbefinden und steigern nicht zuletzt den Wert der Immobilie. Die hohen Ausgaben für die Umsetzung allerdings sind für viele Eigentümerinnen und Eigentümer zunächst ein Hemmnis – langfristig aber lohnt sich die Investition.
Die Anschaffungskosten für eine Photovoltaikanlage beispielsweise amortisieren sich durch die Ersparnisse im laufenden Betrieb sowie durch die Einspeisevergütung in der Regel nach rund 10 bis 15 Jahren. Zudem gibt es diverse Förderungen, die bei der Finanzierung unterstützen. Kombinieren Sie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zusätzlich mit einem erneuerbaren Wärmeerzeuger wie etwa eine Wärmepumpe, können Sie nicht nur Strom, sondern auch Heizkosten sparen.
Zur energetischen Immobiliensanierung zählen verschiedene nachhaltige und zukunftssichere Maßnahmen; die Kosten richten sich stets nach Objekt und Umfang, lassen sich aber grob schätzen:
- Dachdämmung: je nach Dämmverfahren 60 € bis 280 € je qm
- Fassadendämmung: je nach Konstruktion 70 € bis 120 € je qm
- Fenstersanierung: ab 500 € je Fenster
- Neue Heizung: 8000 € bis 30.000 €
- Solarthermie: ca. 300 € bis 500 € je qm
- Photovoltaik: ca. 800 € bis 1.000 € pro qm
- Begehbare Geschoßdämmung ab 50 € pro qm